In Helsinki hat in aller Stille im April letzten Jahres ein neues Hotel aufgemacht, auf das wir schon lange gewartet haben. In den Räumlichkeiten des Hauptbahnhofs und einem neuen angebauten Flügel finden sich insgesamt 491 Zimmer. 373 im von Eliel Saarinen entworfenen Originalgebäude von 1909 beziehungsweise in dem in den 1930er Jahren gebauten Teil und 118 im neuen Gebäude, das sich sehr gut an den historischen Teil anpasst. Es handelt sich um eine der Ikonen des finnischen Jugendstils, dessen nationale Variante hier Nationalromantik genannt wird.

Es dürfte sich damit um das dritt- oder viertgrößte Hotel Finnlands handeln. Größtes ist das Flamingo in Vantaa nahe am Flughafen (541 Zimmer), zweitgrößtes das Scandic Park (das früher als Inter-Continental bekannt war) mit 523 Zimmern. Das Sokos Hotel Presidentti wirbt mit “fast 500 Zimmern”, sagt aber nicht genau, wie viel es nun wirklich sind.

Das Projekt war für alle eine Herausforderung und wurde vom finnischen Denkmalschutzamt begleitet. Dort, wo früher die finnische Bahn verwaltet wurde, gibt es jetzt Classic-Zimmer. Bei der Führung, die ich als Fremdenführerin zusammen mit meinen Berufskolleg*innen geboten wurde, haben wir erfahren, dass eine Reihe von alten Bahnangestellten nun eine Staycation in ihrem alten Arbeitszimmer buchen wollten!

Die wunderbaren Türen zu den Amtsräumen konnten nicht mehr als Zimmertüren verwendet werden, wurden aber als dekoratives Element beibehalten.

Entlang der Bahngleise hat das Hotel mit dem längsten Hotelgang Finnlands in der stolzen Länge von 159 Metern aufzuweisen.

Für die Inneneinrichtung zeichnete verantwortlich: Jaakko Puro von https://www.puroplan.fi. Er war schon für eine Reihe von anderen Hotelinneneinrichtungen finnischer Hotels zuständig (in Helsinki zum Beispiel Lilla Roberts und in Turku Hamburger Börs). Sicherlich ein Name, den man sich merken kann.
Ich habe euch ein paar Eindrücke mitgebracht.


Alles in allem hat mir das Hotel sehr gut gefallen. Im Sommer wird es wohl ein Geheimtip werden, weil von außen nicht sehbar: Die Terrasse im Innenhof wird in heißen Sommernächten ein schöner Ort sein, und gleich am Bahnhof ist man auch, so dass für viele der Weg nach Hause nicht so weit ist. Oder halt ins Zimmer, im neuen Grand Central.
Liebe Claudia, da war ich vergangenen Herbst – es ist ein wunderschönes Hotel – sehr geschmackvoll, tolles Frühstück und kurze Wege – egal, was man für den Tag vorhat. Wir haben uns sehr wohl gefühlt dort. Herzliche Grüße, Tarja