Am 4.10. haben Schweden und Finnland den Zimtschneckentag gefeiert, auf Schwedisch Kanelbullens dag und auf Finnisch Korvapuustipäivä.
In Schweden feiert man den Tag seit 1999, er wurde initiiert von Kaeth Gardestedt, die zu diesem Zeitpunkt als Projektmanager des Hembakningsrådet (Home Baking Council, ein Zusammenschluss von Lebensmittelherstellern) aktiv war. In Finnland folgte man ab 2006.
Das finnische Korvapuusti-Gebäck ist eine Variante von Pulla, dem traditionellen Hefegebäck, das im Unterschied zu den meisten mitteleuropäischen Varianten als obligatorischen Bestandteil das Gewürz Kardamom enthält, das vielen nur aus der Weihnachtsbäckerei bekannt ist. Die Korvapuusti-Variante zeichnet sich durch Füllung aus und der Tatsache, dass sie vor dem Backen einen Schlag zur Formgebung erhält, die auch den Namen erklärt, schließlich bedeutet der Name übersetzt „Ohrfeige“.
Die schwedische Variante sieht eher nach Kringeln aus und erhält keine „Ohrfeige“.
Pulla findet sich auch in einigen finnischen Sprichwörtern wieder: So besagt eines, dass „alles in Ordnung ist“, wenn man „die Pullas gut im Ofen hat“. Genauso wie im Deutschen nimmt eine Sache vorher ungeahnte Dimensionen an, wenn sie aufgeht wie ein Pulla- beziehungsweise Hefeteig.
Der Tag hat in Schweden mittlerweile sogar eine eigene Webseite: http://kanelbullensdag.se/
Am besten feiert man den Zimtschneckentag natürlich, in dem man welche backt oder isst. Deswegen hier das Rezept zum Nachbacken:
500 gr Milch
40 gr Hefe
1 Ei (die Sparvariante ist ohne Ei)
150 gr Zucker
2 Teelöffel Salz (eventuell auch weniger)
1 Esslöffel Kardamom
800-900 gr Weizenmehl (die Ohrfeigen auf dem Foto sind allerdings mit glutenfreiem Mehl gebacken, geht auch)
150 gr weiche Butter (die Sparvariante hat Margarine)
Füllung:
4 Esslöffel weiche Butter
2 Esslöffel Zucker
1 Esslöffel Zimt
Zum Bestreichen: 1 Ei
Zur Verzierung nach Vorliebe entweder Mandelsplitter oder Hagelzucker
Zu Beginn die Hefe in lauwarmer Milch auflösen. Zucker, Ei, Salz, einen Teil des Mehls und die weiche Butter dazugeben, danach den Rest des Mehls.
Den Teig gut durchkneten und mit einem Tuch bedecken, an einem möglichst warmen Ort gehen lassen, bis er sich circa verdoppelt hat.
Den gegangenen Teig ein weiteres Mal gut durchkneten und danach zu einer circa 1 cm dicken, rechteckigen Platte ausrollen. Diesen mit der Butter bestreichen, Zucker und Zimt darüber streuen. Die Teigplatte von der Längsseite aus zu einer Rolle rollen. Die „Naht“ am besten auf der untereren Seite verbergen. Dann aus der Teigrolle fast dreieckige Stücke herausschneiden, sozusagen abwechselnd „schräg“ schneiden (wer sich unsicher ist, auf Youtube ein Video dazu schauen). Die Spitze der Dreiecke mit dem Messergriff oder den Fingern flach drücken (hier bekommt der Teig die „Ohrfeige“).
Danach nochmals gehen lassen. Die aufgegangenen Ohrfeigenstücke mit geschlagenem Ei bestreichen und nach Wunsch mit Mandelsplittern oder Hagelzucker bestreuen.
Bei 250 Grad etwa 15 Minuten backen.
Guten Appetit!
Ein Gedanke zu “Zimtschneckentag- die süße Form der Ohrfeige”