Der Mai 2018 war der bisher heißeste Mai seit Beginn der Wetteraufzeichnung in Finnland. Nur so ganz nebenbei: hier gelten als Hitzetage, wenn die Quecksilbersäule auf mehr als 25 Grad Celsius klettert, in Deutschland müssen es 30 Grad sein. Und bald ist Mittsommernacht, dann verkriecht sich ganz Finnland an die Seen oder die Küste, auf jeden Fall weg aus der Stadt. Wir überlassen Helsinki den Touristen, die sich am 23.6. wundern, wo denn die ganze Bevölkerung sei. Mittsommernacht wird in Finnland an dem Samstag gefeiert, der dem 24.6. (der eigentliche Johannestag, hier Juhannus genannt) am nächsten liegt, in Estland feiert man dagegen immer genau am 24.6., auch wenn dieser Tag auf einen Wochentag feiert sollte. Da merkt man wieder den ökonomischen Pragmatismus der Finnen (siehe mein Beitrag Finnland – das Land der Vernünftigen), einfach alles aufs Wochenende zu legen, so fallen am wenigsten Arbeitstage weg. Daher sollte es Sie auch nicht wundern, wenn ich mit meinem Blog auch in Sommerpause gehe und mich Anfang September wieder melde. Einerseits halten mich die vielen Aufträge mit den Gästen auf Trab, andererseits möchte auch ich etwas vom finnischen Sommer genießen können. Hier weiß man nämlich nie, wann der nächste schöne Tag kommt. Daher müssen wir genießen, wenn es einmal heiß ist. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen einen schönen Sommer! In der finnischen Sprache ist dieser Wunsch eine Routine geworden, die im Mai und Juni jedes zweite Gespräch und E-mail beendet (das „ich wünsche Ihnen/dir“ fällt ganz flach, weil es so klar ist): Hyvää kesää!