Wussten Sie, dass Finnland das erste Land der Welt war, dass schon 2010 allen seinen Bürgern Recht auf einen Breitbandanschluss in der Mindestgeschwindigkeit von 1 Mbps verbriefte?
Finnland hat damit schon lange vor vielen anderen verstanden, dass das Internet die Elektrizität der Zukunft ist. Es ist die Voraussetzung für wirtschaftliche Entwicklung, weil es sich keine einzige Firma heute leisten kann, nicht über das Internet erreichbar zu sein.
Während in Deutschland die Regierung Kohl dafür gesorgt hat, dass alle gut mit mehreren Fernsehkanälen versorgt sind, ist fast der gesamt Rest von Europa einen anderen Weg gegangen, mit dem Ergebnis, dass sogar Länder wie Rumänien oft besser dastehen als Deutschland.
Weltweit liegt übrigens Singapore hier ganz vorne. Und die Plätze vor Finnland werden in der Regel von Norwegen, Schweden und der Schweiz eingenommen. Hier ein paar Zahlen, die zum Nachdenken anregen sollten:
Schnelle des Internets / durchschnittliche Verbindungsgeschwindigkeiten ( (IPv4, 1. Quartal 2017, Mbit /Sekunde, Statista.com):
FI: auf Platz 6 mit 20,5 Mbit/ Sekunde, Deutschland: Platz 25 mit 15,3 Mbit/Sekunde.
Durchschnittliche Höchstgeschwindigkeit:
FI: weltweit auf Platz 28 (in Europa auf Platz 11) mit 75,1 Mbps/sek, Deutschland auf Platz 45 (in Europa Platz 20) mit 65,6 Mbps/sek.
Beim Anteil der Glasfaseranschlüsse an allen stationären Breitbandanschlüssen in den Ländern der OECD im Dezember 2018 liegt Finnland zwischen Island und Norwegen mit 51,1 % an weltweit achter Stelle, Deutschland im einstelligen (!) Bereich mit 3,2 % zwischen Italien und Österreich (2,5%) auf einem abgeschlagenen 33. Platz von insgesamt 38 untersuchten Ländern. Das ist eine Postionierung, die man von Entwicklungsländern gewohnt ist. Und darüber hinaus ist auch die Lage von Österreich ziemlich unangenehm, die sich traditionell immer gefreut haben, wenn die Deutschen in irgendeinem Bereich schlechter abschneiden als sie selbst. Die Schweiz liegt übrigens bei 18,8%. Weltweit liegen damit vor Finnland nur Südkorea, Japan, Litauen, Lettland, Schweden, Spanien und Island (Statista 2019).
Schauen wir uns den Anteil der Bevölkerung an, die regelmäßig Internetbanking nutzen:
2018 liegt Finnland mit 89% der Gesamtbevölkerung auf dem Platz 3 (nach Dänemark und den Niederlanden), Deutschland mit 59% auf Platz 14, ganz knapp nach Österreich und vor Litauen.
Auch die Gründung einer Firma geht in Finnland ganz bequem vom Sofa aus: natürlich per Internet. Sowohl die Anmeldung in sämtlichen erfolderlichen Registern als auch die Anmeldung bei den Versicherungen kann man ganz bequem mit dem eigenen Laptop auf dem Schoss verrichten. Ohne irgendwo einen halben Tag auf dem Amt zu verschwenden, den man viel mehr gebraucht, um zum Beispiel die Webpage der Firma aufzubauen.
Und wie sieht es mit den Preisen aus? numbeo.com verglich die Kosten für einen typischen “unlimited” Internetanschluss mit 60 Mbps oder mehr, Kabel / ADSL (https://www.numbeo.com/cost-of-living/region_prices_by_city?itemId=33®ion=150&displayCurrency=EUR). Preisspitzenreiter war Reykjavik mit 60,22 Euro pro Monat, gefolgt von Genf mit 58,62 Euro. Deutsche Großstädte liegen zwischen 33,10 (München) und 25,98 Euro (Mannheim). Die drittgrößte finnische Stadt Tampere lag mit 24,61 Euro und Helsinki mit 22,14 Euro im günstigen Feld, wenn man bedenkt, dass Finnland im Durchschnitt 18% höhere Lebenshaltungskosten hat (siehe Wie hoch ist der Durch-schnitts-verdienst in Finnland?). In vielen finnischen Mehrparteienhäusern ist das Internet bei den Nebenkosten inkludiert und wird gar nicht gesondert ausgewiesen.
Es gibt bereits eine Reihe von Firmen, die den technologischen Vorsprung Finnlands in diesem Bereich nutzen. Die deutsch-finnische Handelskammer (https://ahkfinnland.de/) hilft, wenn man sich dafür interessiert, für die eigene Firma dabei was herauszuholen.
So betreibt die deutsche Firma Hetzner, die Webhoster und Rechenzentrumsbetreiber (https://www.hetzner.de/unternehmen/ueber-uns) neben ihren Datencentern in Deutschland bereits zwei Datencenter in Finnland, bis zu 20 mehr sind geplant. Finnland erwies sich einfach als die beste Wahl. Vielleicht auch für Sie?
PS nein, mein Webhosting ist nicht bei Hetzner und ich wurde auch nicht von ihnen gesponsert
4 Gedanken zu “Zukunftsland Finnland”